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Fokus

Institut Bewegung, Sport und Gesundheit

Die Forschung des Instituts Bewegung, Sport und Gesundheit (IBSG-PHSG) verbindet eine praxisorientierte und evidenzbasierte Ausbildung von Lehrpersonen mit einer wirksamen anwendungsorientierten Grundlagenforschung. In den beiden Fachbereichen «Bewegung und Sport» sowie «Gesundheit» werden Forschungsprojekte in den Bereichen der digitalen Transformation im Sport, der sportdidaktischen Professionsforschung, der psychischen Gesundheit, der Prävention und der digitalen Gesundheit lanciert.

DiStressLS-CH – Aus­mass, Erklärungs­faktoren und Auswir­kungen von digitalem Stress in der Kindheit und frühen Adoleszenz. Ein Multi-Kohorten-Sequenz-Design

Digitale Mediennutzung zählt mittlerweile zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Auch wenn zur Mediennutzung und zur Medienwirkung in den letzten Jahren intensivierte Forschungsbemühungen unternommen wurden, zeigen sich noch immer deutliche Kenntnislücken – vor allem hinsichtlich des Kindesalters.

In welchem Ausmass nutzen Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 13 Jahren digitale Medien? Inwiefern wirkt sich die Mediennutzung über die Zeitspanne von drei Jahren auf die psychische und die physische Gesundheit sowie bildungsbezogene Aspekte aus?

Das Ziel der Studie besteht in der längsschnittlichen Analyse der Ausprägung und der Entwicklung der digitalen Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Auswirkungen auf die psychische und die physische Gesundheit sowie bildungsbezogene Variablen. Erste Pilotierungsergebnisse zeigen auf, dass die Messung des digitalen Stresses, der psychopathologischen Variablen sowie des Wohlbefindens der Kinder und Jugendlichen gute psychometrische Eigenschaften aufweist. Im Kontext des ersten Messzeitpunkts der Haupterhebung im Frühjahr 2024 werden weitere Befunde zur Qualität der Messmodelle sowie zu den Zusammenhängen verschiedener Variablen vorliegen. 

Im Rahmen der Pilotierung (N = ca. 250) können erste Aussagen zur Reliabilität und zur Validität der Messmodelle getätigt werden. Beispielsweise zeigen erste Befunde der Faktorenstruktur der psychischen Gesundheit die Trennbarkeit der drei Faktoren «Depression», «Angst» und «Stress» in der Kindheit und der frühen Adoleszenz auf. Die negativen Zusammenhänge mit ausgewählten Dimensionen des Wohlbefindens sind dabei erwartungskonform. Neben dem Fokus auf Kinder und Jugendliche wurden auch die Eltern hinsichtlich ihrer eigenen Mediennutzung, der Mediennutzung ihres Kindes sowie weiterer Variablen des Kindes (z.B. Verhaltensauffälligkeiten, Schlaf) befragt. Diese Erhebung stellt ein Novum bezüglich der Messung der psychischen Gesundheit und der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen dar. Die entsprechende Datenerhebung ist derzeit noch im Gang.

Methodik: Im Rahmen der Studie wurden neue Erhebungsinstrumente zur umfassenden Messung der Mediennutzung, der psychischen Gesundheit und des subjektiven Wohlbefindens entwickelt.

Kooperation
PH NMS Bern

Laufzeit
2023 bis 2029

Finanzierung
PH NMS Bern

Leitung
Arvid Nagel (PH NMS Bern), Felix Kruse (PHSG)

Team
Felix Kruse (PHSG), Arvid Nagel (PH NMS Bern), Martin Stadelmann (PH NMS Bern), Anne Wehren (PH NMS Bern)

Literaturhinweise/Publikationen
Kruse, F. & Nagel, A. (angenommen). Positive mental health in childhood and early adolescence in the context of a psychopathological foundation. Presentation of first results of a pilot study. 11th European Conference on Positive Psychology.

Nagel. A. & Kruse, F. (angenommen). Digitale Belastung in der Kindheit: Ein Forschungsansatz und Einblicke in eine Pilotstudie. Schweizerische Gesellschaft für Bildungsforschung (SGBF).

Nagel, A. & Kruse, F. (angenommen). Digitaler Stress im Kindesalter? Vorstellung eines Multi-Kohorten-Sequenz-Designs und Präsentation erster Ergebnisse einer Pilotstudie. Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF).

Zum Trans­forma­tions­prozess von Wissen zu Perfor­manz bei sport­unterrichtenden Lehr­personen (WiPe-Sport)

Die Effektivität der Lehrpersonenausbildung lässt sich letzten Endes daran messen, was die Studierenden in ihrer späteren Berufspraxis auf der performativen Ebene können. Im SNF-Forschungsprojekt «WiPe-Sport» wird untersucht, welche Wirkungen verschiedene hochschuldidaktische Lehr- und Lernarrangements hinsichtlich der Performanzentwicklung der Studierenden haben.

Im Projekt werden die Fragen bearbeitet, welche Effekte 1) die Verbesserung des Kompetenzaspekts des Wissens, 2) die Verbesserung der Wahrnehmungs-, Interpretations- und Entscheidungsfähigkeiten (WIE) sowie 3) die Übung der Umsetzung der Qualitätskriterien in der eigenen Unterrichtspraxis auf die Performanzentwicklung haben.

Das Ziel der Untersuchung besteht in der Erforschung der Effektivität hochschuldidaktischer Lehr- und Lernarrangements hinsichtlich der klassenführungsbezogenen Performanzentwicklung der Studierenden im Sportunterricht. In vier verschiedenen Untersuchungsgruppen von Studierenden der PHSG (n = 20–25), die alle ein Schulpraktikum absolvierten, wurden unterschiedliche Interventionen durchgeführt. Die Qualität des Wissens, der diesbezüglichen WIE und der Performanz wurde vor und nach den Interventionen gemessen. Drei Untersuchungsgruppen absolvierten eine kontinuierlich gesteigerte Interventionsstufe: (UG1: Förderung Wissen; UG2: Intervention 1 und Förderung WIE; UG3: Intervention 1 und Intervention 2 sowie videobasiertes Feedback zum eigenen Handeln). UG4 absolvierte einzig ein Praktikum.

Post-hoc-Analysen zeigen, dass die jeweiligen interventionsbezogenen Facetten (Wissen, WIE, Performanz) durch die spezifischen Interventionsmassnahmen (UG1–UG3) signifikant gefördert werden konnten, während die Gruppe der Standardintervention (UG4, nur Praktikum) in keiner der Facetten signifikante Entwicklungen aufwies. Einzig in UG3 konnte ein hochsignifikanter Performanzzuwachs mit einem starken Effekt festgestellt werden. Das vorrangige Ergebnis weist entsprechend darauf hin, dass ein Performanzzuwachs bei angehenden Lehrpersonen dann erfolgen kann, wenn die eigene Unterrichtspraxis in der Ausbildung gezielt und kompetenzbereichsbezogen (im vorliegenden Projekt hinsichtlich der Klassenführung) reflektiert wird. Zudem zeigt sich, dass sich die Studierenden durch ein Praktikum allein nicht verbessern können. Der Bezug zur eigenen Unterrichtspraxis erscheint folglich als ein relevanter Faktor einer effektiven Lehrpersonenausbildung.

Methodik: Faktorenanalysen, IRT, ANCOVAs mit Messwiederholung, Wilcoxon-Tests

Kooperation
Tim Heemsoth (Universität Flensburg), Jan Hochweber (PHSG), Johannes König (Universität Köln), Alexander Naumann (TU Dortmund), Sabine Reuker (Deutsche Sporthochschule Köln)

Laufzeit
2021 bis 2025

Finanzierung
Schweizerischer Nationalfonds

Leitung
Matthias Baumgartner (PHSG)

Team
Clemens Berthold (PHSG), Eric Jeisy (PHSG), Dominik Zulian (PHSG)

Literaturhinweise/Publikationen
Baumgartner, M. (2022). Professional competence(s) of physical education teachers: Terms, traditions, modelling and perspectives. German Journal of Exercise and Sport Research, 52(4),550–557.
Zur Publikation

Baumgartner, M. (2022). Professionelle Kompetenz(en) von Sportlehrkräften – Begriffe, Traditionen, Modellierungen und Perspektiven. In R. Sygusch, J. Hapke, S. Liebl & C. Töpfer (Hrsg.), Kompetenzorientierung im Sport. Grundlagen, Modellentwurf und Anwendungsbeispiele (S. 27–41). Schorndorf: Hofmann.

Baumgartner, M., Jeisy, E. & Berthold, C. (2023). From knowledge to performance in physical teacher education: A Delphi study and a pretest for the content validation of the test instruments. Swiss Journal of Educational Research, 42(2), 151–163.

In der Studie wird unter anderem untersucht, wie bedeutsam angehende und tätige Sportlehrpersonen den bewegungshandlungsbezogenen, den fachdidaktischen und den allgemeindidaktischen Performanzbereich hinsichtlich eines effektiven Sportunterrichts beurteilen und ob innerhalb und zwischen den Lehrpersonengruppen Unterschiede festzustellen sind.

Laufzeit
2019 bis 2023

Finanzierung
BASPO, PHSG

Leitung
Matthias Baumgartner (PHSG), Eric Jeisy (PHSG)

Im Rahmen einer von Innosuisse geförderten «Booster Challenge» zum Thema «SportsTech Education» werden gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Industrie technologische Lösungen für sportbezogene hochschuldidaktische Lern- und Lehrszenarien entwickelt.

Laufzeit
2022 bis 2024

Finanzierung
Innosuisse

Leitung
Eric Jeisy (PHSG)

Adaptive Comparative Judgment (ACJ) ist ein digitales Testverfahren, das sich für die Bewertung komplexer Handlungskompetenzen eignet. Der Vorteil von ACJ liegt in der transparent ausweisbaren Reliabilität des jeweiligen Tests, ohne dass im Bereich der Validität Abstriche in Kauf genommen werden müssen. Im Rahmen des P8-Projekts «Digitale Prüfungen» der PHSG wird in diesem Teilprojekt geprüft, ob ACJ als digitales Prüfungsverfahren einen Mehrwert für die sportbezogene Lehrpersonenbildung bietet.

Laufzeit
2022 bis 2024

Finanzierung
swissuniversities

Leitung
Eric Jeisy (PHSG)

Das Ziel des Projekts sind die Entwicklung und die Stärkung von Mitarbeitenden, Berufseinsteigenden und Studierenden im Bereich der Gesundheitsförderung und der Prävention. In enger Zusammenarbeit mit Praxisinstitutionen werden Laufbahnstufen mit doppeltem Kompetenzprofil konzipiert und implementiert. Durch die Zusammenarbeit der Dozierenden in den neu geschaffenen Laufbahnstufen soll die interprofessionelle Wissenszirkulation gefördert werden. Dazu werden Lösungsansätze zu den Themen «Gesundheitsförderung» und «Prävention» erarbeitet. Begleitend erfolgen ein Coaching und ein Mentoring. Das Programm wird hinsichtlich unterschiedlicher Kriterien evaluiert.

Laufzeit
2022 bis 2024

Finanzierung
swissuniversities

Leitung
Christian Brühwiler (PHSG), Angela Jochum (PHSG)